russisch-orthodoxe Auslandskirche
- russisch-orthodoxe Auslandskirche
rụssisch-orthodọxe Auslandskirche,
offiziell Rụssische Orthodọxe Kirche im Ausland, Abkürzung
ROKA, die nach der
Oktoberrevolution und dem
Bürgerkrieg von russisch-orthodoxen
Christen außerhalb der
Sowjetunion gegründete
orthodoxe Kirche. Ihr Oberhaupt führt den Titel »Metropolit der russisch-orthodoxen Auslandskirche«; sein Sitz ist seit 1957
New York. Beschlüsse von gesamtkirchlicher
Bedeutung werden durch das von allen Bischöfen gebildete Bischofskonzil gefällt. Ausbildungsstätte ist das
Kloster Jordanville bei New York. Die russisch-orthodoxe Auslandskirche umfasst rd. 450 Gemeinden (davon rd. 100 in
Russland) und 24 Klöster; Eparchien (Bistümer) bestehen in Nord- und
Südamerika,
Westeuropa,
Großbritannien und
Deutschland (»Diözese Berlin und Deutschland« mit 40 Gemeinden) und seit 1990 auch in Russland. Von der russisch-orthodoxen Kirche und der Gesamtorthodoxie wird die russisch-orthodoxe Auslandskirche als Kirche mit irregulärem Status angesehen; sie selbst versteht sich aber weder als autokephale noch als
autonome Kirche, sondern als Teil (bis 1990 als den freien Teil) der einen Russischen Kirche, zu der für sie neben ihr das Moskauer
Patriarchat und die »Freie Russische Orthodoxe Kirche« gehören. Oberhaupt der russisch-orthodoxen Auslandskirche ist seit
Oktober 2001 Metropolit Lawer (Wasilij Michajlowitsch Schkurla, * 1928).
Entstanden auf Grundlage der Beschlüsse der
Karlowitzer Synode, bildete die russisch-orthodoxe Auslandskirche ursprünglich die
selbstständige Kirchenverwaltung der russisch-orthodoxen Kirche außerhalb der RSFSR und der von sowjetrussischen Truppen besetzten Gebiete des ehemaligen Russischen Reichs. Auslösendes Moment für die unter
Führung des seit 1921 in Karlowitz lebenden Kiewer Metropoliten und ersten Oberhauptes der russisch-orthodoxen Auslandskirche, Antonij Chrapowitzkij (* 1863, ✝ 1936), erfolgte Konstituierung einer eigenen Kirchenorganisation war die »Loyalitätserklärung« des späteren Patriarchen
Sergij, nachdem zuvor die Frage nach dem
Verhältnis der Kirche zum sowjetischen Staat und die von Patriarch Tichon 1922 wohl unter politischem Druck verfügte
Auflösung der russisch-orthodoxen Auslandskirche (von ihr nicht anerkannt) zu einer
Entfremdung zwischen ihr und dem Moskauer Patriarchat geführt hatten. Seit 1990 strebt die russisch-orthodoxe Auslandskirche die Wiederherstellung der vollen
Einheit der Russischen Orthodoxen Kirche an.
Gernot Seide: Gesch. der Russ. orth. Kirche im Ausland von der
Gründung bis zur
Gegenwart (1983);
K. Gaede: Russ. orth. Kirche in Dtl. in der 1. Hälfte des 20. Jh. (1985);
Georg Seide: Verantwortung in der
Diaspora - Die russ. orth. Kirche im Ausland (1989).
Universal-Lexikon.
2012.
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